Review: Mad Max [PC] - Nahkampf, Upgrades...und wofür?
Wichtig ist dabei immerhin etwas Vorbereitung: Im Kampf zu heilen ist meist unmöglich. Eingesteckten Schaden können wir im Spiel grundsätzlich durch das Essen von Hundefutter oder Maden wieder heilen. Zusätzlich auch über das Trinken von Wasser, welches wir - im Gegensatz zur festen Nahrung - in einer Trinkflasche bei uns führen, sofern wir vorher eine Wasserquelle abgefüllt haben. Dabei ist die Animation des Trinkens jedoch so langsam, dass dies selbst in kurzen Unterbrechungen des Kampfes nicht erfolgreich durchgeführt werden kann. Da man hierdurch jedoch sogar angespornt wird, im Kampf nicht immer nur stupide die linke Maustaste zu verwenden, macht es durchaus Sinn und wirkt realistisch. Der restliche Schwierigkeitsgrad des Spieles ist schließlich nicht sonderlich groß.
Upgraden können wir neben dem Fahrzeug und der Ausrüstung von Max aber auch diesen selbst: Von einem unbekannten, Weisheiten murmelnden Sonderling namens Griffa bekommen wir die Möglichkeit, Fähigkeiten von Max aufzurüsten. Dies tun wir mit Fertigkeitenpunkten, die wir über Taten bekommen. Zerstören wir z.B. 50 Fahrzeuge, bekommen wir einen Punkt. Reißen wir 130 Mal einen Reifen von einem Fahrzeug, bekommen wir einen Punkt. Popeln wir 10 Mal in der Nase, bekommen wir einen Punkt. Insgesamt gibt es 10 Fertigkeiten a 10 Punkte aufzurüsten. Dabei gibt es nicht nur eine Verstärkung des Nahkampfschadens oder mehr Lebenspunkte, sondern z.B. auch zusätzlichen Scrap, effizienteres Sammeln von Wasser oder einen besseren Kraftstoffverbrauch beim Auto fahren und damit eine geringere Gefahr, mitten in der Wüste stehen zu bleiben. Die Punkte zu bekommen ist dabei leider nicht sonderlich schwierig, irgendwie scheint fast alles zu zählen und so wundert es auch nicht, dass man bereits nach den ersten beiden Großsektoren genug Punkte durch Taten gesammelt hat.
Und wofür dies alles? Haben wir alle Sektoren im Großsektor befreit, werden wir mit einer fröhlichen grünen 0 als Zeichen der Bedrohung belohnt und dies ist schließlich Lohn genug, oder? Nebenbei haben wir hoffentlich die im Großsektor befindliche Basis ausgebaut, Ölpumpe, Scrapsammler, Wassersammler und hübsche Tapeten inklusive. Dies bringt neben Scrap auch noch den günstigen Nebeneffekt, dass wir immer geheilt, aufgetankt und neu munitioniert werden, sobald wir die Basis angesteuert haben. Was wie ein netter Wirtschaftssimulator klingt, wird jedoch spätestens nach der zweiten - völlig identisch auszubauenden - Basis eher zur nervigen Kartenabgrasung, die Bauteile für die einzelnen Aufrüstungen gibt es nämlich nur im Gelände. Immerhin kann man diese markieren lassen. Rein inhaltlich würde es aber auch reichen, dies nur einmal mit der ersten Basis zu machen. Mittels Schnellreise können wir schließlich dort alle 25 Minuten alles auffüllen lassen, bevor wir dann mit erneuter Schnellreise wieder zur aktuellen Großsektorbasis oder dem aktuellen Heißluftballon zurückkehren. Trotz des eigentlich sehr schlichten Settings der Wüstenwelt, haben sich die Entwickler das eine oder andere Easteregg nicht nehmen lassen. So findet man an einer Basis ein mittels Herzen an der Wand gekennzeichnetes Liebesnest oder das eine oder andere (Fremd)Filmzitat. Die Menge an verwendeten Sofas und Sesseln lässt darüber hinaus vermuten, dass IKEA bis zum Ende der Zivilisation ausgehalten hat.
Was sicherlich als netter Zeitvertreib gedacht war, zeigt sich im laufenden Spiel nicht wirklich abwechslungsreich. Immerhin gibt es nur vier dieser Großsektorbasen, danach hatten vermutlich auch die Entwickler keine Lust mehr, die gleichen Projekte in unterschiedliche Basen einzubauen. Wenn man die Story verfolgen möchte, reicht es eigentlich fast aus, die ersten beiden Großsektoren komplett abzuschließen. Das danach (auch offline) automatisch gesammelte Einkommen genügt jedenfalls, um sämtliche Erweiterungen für Max und sein Auto zu kaufen. Einige Upgrades gibt es nur nach entsprechender (Neben)mission und sollte daher vom Perfektionisten mit erledigt werden.